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Die Venus von Willendorf ist die berühmteste der prähistorischen Frauenfiguren, die auch unter dem Begriff Venusfigurinen bekannt sind. Sie ist die älteste bekannte Skulptur der Menschheit: Sie entstand vor ca. 25.000 Jahren und wurde im Paläolithikum (Altsteinzeit) aus Kalkstein gehauen.

Gefunden wurde sie 1908 bei Willendorf in der Wachau bei der Freilegung altsteinzeitlicher Siedlungsreste. Die Venus von Willendorf ist ein vollendetes Meisterwerk altsteinzeitlicher Plastik. Die Forscher Josef Szombathy, Josef Bayer und Hugo Obermaier, die sie am 7. August 1908 in Willendorf gefunden haben, waren sich der Besonderheit ihrer Entdeckung sogleich bewusst. Persönliche Eitelkeiten, tiefe Zerwürfnisse und Legenden sind untrennbar mit diesem herausragenden Fund verbunden und bis heute Teil des Rätels “Venus von Willendorf”. Wer waren die Menschen, die Werke wie die Venus von Willendof geschaffen haben? Wie haben sie gelebt? Heute ist sie für Viele Urmutter oder gar Göttin und ein Indiz für das Matriarchat in altsteinzeitlichen Gesellschaften. Was aber bedeutete sie dem Menschen, der sie aus einem Stück Kalkstein geschnitzt hat, wirklich? War sie ein Bild starker Frauen oder ein Ausdruck männlicher Wünsche und Vorstellungen? Die Auseinandersetzung mit den Venusfiguren fasziniert, weil in ihnen die Gedanken längst vergangener Zeiten fühlbar nahe werden und wir dabei aber ständig mit den Grenzen des wissenschaftlich Erforschbaren konfrontiert sind.

Das etwa 11 cm große Original besteht aus Kalksandstein und wird heute im Naturhistorischen Museum in Wien aufbewahrt.

Wir bieten an: ein Replikat nach dem Original, Material, Polyresin, Höhe mit Sockel 16 cm. Abguss aus der exklusiv für die Anthropologische Gesellschaft in Wien vom Original der Venus von Willendorf abgenommenen Form, angefertigt unter Kontrolle der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien. Mit Expertise und Beschreibung

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Venus von Willendorf

Nachdem bereits Ende des 19. Jahrhunderts Ausgrabungen bei dem kleinen Wachauer Ort Willendorf durchgeführt wurden, begleiteten Archäologen den Bau einer Bahntrasse in der Gegend mit Grabungen. Schon nach wenigen Tagen stießen sie unter einer zur “Schicht 9” zählenden Ascheschicht auf die Figur. Gleich einen Tag nach ihrer Entdeckung wurde die “Venus von Willendorf” in das NHM, dem Naturhistorischen Museum in Wien transportiert, wo sie seither als das prominenteste Sammlungsobjekt der Altsteinzeit behütet wird. Die Statuette zählt zudem zu den am meisten abgebildeten prähistorischen Kunstobjekten – das belegen die Anfragen nach Abbildungsrechten, die an das NHM gestellt werden.

90 Jahre lang schlummerte die ursprünglich dick mit roter Farbe bemalte nackte und beleibte Frauenfigur im Tresor. Der Öffentlichkeit wurde sie erstmals 1998 im Rahmen der Ausstellung “4 Millionen Jahre Mensch” im Schloss Schönbrunn gezeigt. Gemeinsam mit der eigens dafür angeschafften Hochsicherheitsvitrine übersiedelte die “Venus” anschließend wieder ins NHM, wo sie seither im Original zu sehen ist. Bis 1998 war im Museum nur eine Kopie der Statuette zu sehen.

Was die Figur genau darstellt – das ist seit 100 Jahren in der Forschung umstritten: Erotika, Götterstatue und Fruchtbarkeitssymbol lauten die Deutungen. Die ganze Erscheinung legt nahe, dass es sich hier um ein Fruchtbarkeitssymbol handelt. Die Statue dürfte so im Rahmen eines in der Epoche des Gravettien (28.000 bis 22.000 v.Chr.; Paläolithikum; Altsteinzeit) von Südwestfrankreich und Mitteleuropa bis Sibirien gebräuchlichen Fruchtbarkeitkultes eine Rolle gespielt haben (Magna Mater, Große Erdmutter, Ur-Mutter). Doch auch diese These vom Fruchtbarkeitssymbol ist heute umstritten. Zwar deuteten einige Wissenschaftler bei der Figur die starke Betonung der Geschlechtsmerkmale wie etwa der Brüste als Fruchtbarkeitssymbol, doch das wird heute sehr relativiert, weil die Venusfiguren oft reifere Frauen jenseits der fruchtbaren Jahre darstellen.

Literatur:Walpurga Antl-Weiser:”Die Frau von W.: Die Venus von Willendorf, ihre Zeit und die Geschichte(n) um ihre Auffindung”, 2008. Verlag: Naturhistorisches Museum Wien.

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