Jean Lecomte du Nouÿ: “Die Weiße Sklavin”, 1888. Foto: © RMN / Réunion des Musées Nationaux

Der Orient, bunt, exotisch, berauschend – dargebracht in akademischer Malweise des 19. Jahrhunderts, die einen übergenauen Realismus bis hin zum Kitsch pflegt. Doch vielleicht erzählten diese Werke westlicher Kunst über den Nahen Osten mehr über den Westen als über den Orient? Der Blick verrät unsere damaligen und wohl auch heutigen Wunschvorstellungen eines fremdartig anziehenden Kulturkreises, der aber stets durchschaubar und uns zugewandt bleiben sollte. Die Kolonialzeiten sind nun vorbei, doch sind danach die Furcht vor der Fremdheit bis heute wirklich gewichen?