Über ‘Rhein’ von Andreas Gursky

Der Betrachter sieht den Rhein als fast monochromes Bild aus grau-grünen Farbfeldern, die sich endlos über den Bildrand hinaus weiterdenken ließen. In bleierner Schwere liegt der Rhein vor uns, jeder Zeitlichkeit enthoben, von kristalliner Präsenz und unnahbar zugleich. Gursky wollte ein zeitgemäßes, jenseits jeder Postkartenidylle gültiges Bild des Rheins formulieren, das aber in der Realität nicht anzutreffen war und so der fiktiven Konstruktion bedurfte.

Andreas Gursky gilt heute als der wohl international erfolgreichste deutsche Fotograf. Seit Anfang der 1990er Jahre entwickelt er in großformatigen farbigen Bildern komplexe Panoramen der heutigen conditio humana. Alltagsmotive, urbane Ansichten, Landschaftsaufnahmen, die globale Waren- und Konsumwelt wie Rockkonzerte oder Sportveranstaltungen sind Ausgangspunkt seiner bis ins Detail sorgfältig konzipierten Fotografien, in denen er aus realistischen Fakten und eigenen Bildvorstellungen mittels digitaler Bearbeitung seine Visionen der Wirklichkeit erschafft. Rhein II ist eine Ansicht des für Deutschland so identitätsstiftenden, von Mythen umgebenen Flusses. Konkret bezieht sich die auf eine Breite von fast vier Metern vergrößerte Darstellung auf eine Stelle des Rheins in der Nähe von Düsseldorf, die aber digital gereinigt wurde. Alle Hinweise auf Menschen oder Ortschaften wurden eliminiert.

Über Andreas Gursky

Andreas Gursky (* 1955, Leipzig) zählt heute zu den international gefeierten zeitgenössischen Künstlern. Mit seinen seit 1991 auch digital bearbeiteten Bildern geht er an die Grenzen des Mediums – ohne sie wirklich zu überschreiten. Als Ziel seines Schaffens hat er 2001 in einem Interview eine “Enzyklopädie des Lebens” definiert. So schuf er seit 1989 monumentale Einzelbilder, die in vergleichsweise geringer Zahl entstehen und nicht nur aus diesem Grund eine Anlehnung an den Typus des Meisterwerks zeigen. Alle Hinweise auf Menschen oder Ortschaften werden eliminiert und er verdichtet dabei Zeit und räumliches Geschehen. Er zeigt uns die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie er sie sieht. Aber sein Blick auf die Welt ist sehr geübt. Es ist mitunter der verblüffend einfache Vorgang der Nachsicht der einzelnen Teile und der klassische Betrachterwechsel, der in der Addition der Teile zu einem großen, mächtigen Bildeindruck führt, dem diese Faszination zu verdanken ist. Genauso lassen sich noch andere Merkmale feststellen, etwa die Bildlichkeit transitorischer Vorgänge, die das Zeitzeichengleiche in den Arbeiten Andreas Gursky’s besonders stark sichtbar werden lässt. Kein anderer Künstler, der mit Fotografie arbeitet, hat so zielgerichtet und bereits in seinen ersten Arbeiten ein Wechselspiel verschiedener optischer wie semantischer Welten in seinem Werk vorgeführt. Ob das nun beispielsweise die in den Regalen wie Skulpturen aufgestellten Nike-Schuhe sind, deren Präsentation in Vermehrung und strenger geometrischer Ausrichtung zu einem minimalistischen Akt selbst werden, oder so scheinbar nichtssagende Sujets wie die des Rheins bei Düsseldorf, in denen das Abwesende zur Darstellung kommt. In seinen neuen Arbeiten zeigt er in dieser ihm völlig eigenen Bildsprache den Kosmos des bekannten und nicht erfahrbaren Exotismus, des vermeintlich global abrufbaren Zeichens. Gursky beweist stets ein Gespür für beispielhafte Orte und Szenerien, das an das Können Andy Warhols denken lässt. Wenn er einen Billig-Markt in den USA fotografiert, in dem jede Ware nicht mehr als 99 Cent kostet, dann schafft er eine treffende Metapher der Konsumgesellschaft. Dass das Bild für 2,9 Millionen US Dollar, 2007 bei Sotheby’s New York verkauft wurde, ist dann nur noch eine Ironie der Geschichte und wiederum eine Metapher für die Welt des Kunstmarktes.

Andreas Gursky, Plakat zu der Ausstellung Museum der bildenden Künste Leipzig, Motiv: “Rhein III” 2018, Farboffset auf starkem Karton, Format: 48 cm x 84 cm, nummeriert, lim. Auflage 200 Ex. Vergriffen.

Andreas Gursky, 2020, Plakat zu der Ausstellung Museum der bildenden Künste, Leipzig. Motiv: Bauhaus, Farboffset, 59 cm x 42 cm, guter Zustand. Preis auf Anfrage

Andreas Gursky, Plakat Museum Frieder Burda Baden-Baden, 2003, PCF Paris (Siège du Parti Communiste Francais), schwarz / weiß Offset, 84 cm x 59 cm, guter Zustand.Preis auf Anfrage

Andreas Gursky: Bahrein, 2009, Farboffset, handsigniert, Moderne Museet Stockholm Größe: 100 cm x 70 cm. Zustand: gut. Preis auf Anfrage

Andreas Gursky: Ocean III, 2010 ist Teil einer Serie von sieben Arbeiten von Andreas Gursky. Die Idee zu dieser Werkgruppe hatte Gursky während eines Fluges nach Australien, als er die Flugbahn des Flugzeugs beobachtete. Landmasse war nur am äußersten Rand des Monitors zu sehen, der hauptsächlich von der blauen Leere des Ozeans eingenommen wurden. Poster, Farboffset, 59 x 42 cm. VERKAUFT.

Andreas Gursky: “Untitled XV (FiFA World Cup)”, 2005, Original-Poster FiFA Worldcup 2005, limited editionof 800, handsigned by Andreas Gursky and numbered 462/800, size: 97 x 66 cm

Andreas Gursky:“Untitled XV”, 2005, Original-Poster FiFA Worldcup 2005, limitierte Auflage von 800 Stück, handsigniert von Andreas Gursky und nummeriert X/800, Größe: 97 x 66 cm. Preis auf Anfrage

Andreas Gursky, Montparnasse, 2015, Plakat zur Ausstellung Museum Frieder Burda Baden-Baden, Farboffset, 84 x 59 cm.

Andreas Gursky, Montparnasse, 2015, Plakat zur Ausstellung Museum Frieder Burda Baden-Baden, Farboffset, 84 x 59 cm.Anfragen hier.

Andreas Gursky, Dubai World III, 2014, Kunstmuseum Wolfsburg, Ausstellungsplakat Offsetdruck, 84 x 59 cm

Andreas Gursky, Dubai World III, 2014, Kunstmuseum Wolfsburg, Ausstellungsplakat Offsetdruck, 84 x 59 cm.Anfragen hier.

Andreas Gursky, F1 Boxenstopp, 2012, Plakat zur Ausstellung Museum Louisiana, Dänemark, Farboffset, 85 x 62 cm

Andreas Gursky, F1 Boxenstopp, 2012, Plakat zur Ausstellung Museum Louisiana, Dänemark, Farboffset, 85 x 62 cm.VERKAUFT.

Andreas Gursky, Les Mées, nicht abstrakt, 2014, Plakat zu der Ausstellung Kunstsammlungen Düsseldorf, Farboffset, 84 x 59 cm

Andreas Gursky, Les Mées, nicht abstrakt, 2014, Plakat zu der Ausstellung Kunstsammlungen Düsseldorf, Farboffset, 84 x 59 cm.VERGRIFFEN.